"Es war eine außergewöhnliche Erfahrung" sagt Schnur über ihren Aufenthalt. Sie war dort in der Funktion des Media Officers, also verantwortlich für die Dokumentation des Einsatzes sowie zuständig für alle Pressekontakte. In der ersten Woche begleitete sie das SEC (Standing-Engeneering-Capacitiy) Team auf die stark zerstörte Insel Guiuan. Dort errichtete das Team ein Basiscamp, in dem die UN mit einem OSOCC (On-site Operations Coordination Centre) ihre Arbeit aufnahm. Anschließend verlegte das gesamt Team auf die Insel Bantayan. Auch hier gab es verheerende Auswirkungen des Taifuns. Die SEEWA war dort das erste deutsche Team, das geholfen hat. Mit einer Trinkwasseraufbereitungsanlage, die pro Stunde bis zu 6.000 Liter Trinkwasser produzieren kann, versorgt das THW derzeit die Stadt Santa Fe (Einzugsgebiet 30.000 Einwohner). Auch Karin Schnur half mit, das Wasser an die Bevölkerung zu verteilen. Zeitgleich begann das Techniker Team des THWs, die Brunnen im Umkreis wieder in Stand zu setzen.
"Es war hart zu sehen, unter welchen Umständen die Menschen hier jetzt teilweise leben müssen, ohne Strom und Obdach" , so Schnur. Außerdem erschwerten die klimatischen Bedingungen mit rund 35 Grad Celsius und bis zu 90 Prozent Luftfeuchtigkeit das Arbeiten. "Die größte Belohnung für unseren Einsatz war aber die Freundlichkeit, Offenherzigkeit und vor allem die große Dankbarkeit der Bevölkerung" sagt Schnur.
Das THW wird vorraussichtlich noch mindestens bis Ende Januar auf den Philippinen aktiv sein.