Am Samstag nahm der Ortsverband an einer Übung der Facheinheit Wasser des Landkreises Germersheim in Wörth teil.
Unsere Helfer, waren mit einer Stärke von 0/1/2=3 mit dem MzKW und einem MZB an der Übung beteiligt.
Nach Erreichen der Einsatzstelle wurde das Boot zu Wasser geslippt und einsatzbereit gemacht. Zu Beginn der Übungen waren unsere Helfer bei der Rettung und dem Transport von verletzten Personen eingebunden.
Siehe Zeitungsartikel der Rheinpfalz
Quelle "Rheinpfalz"
Im Ernstfall gibt’s kein Tempolimit
Einsätze auf dem Festland sind für die Feuerwehr Alltag. Unfälle auf dem Wasser sind dagegen selten. Damit die Feuerwehren der Region im Ernstfall wissen, was zu tun ist, fand am Samstag im Hafen Wörth eine Weiterbildung für Bootsführer statt.
Das Baggerschiff am Wörther Hafen brennt. Eine immer größer werdende Wasserfontäne zielt vom roten Boot der Leimersheimer Feuerwehr auf das Schiff. Währenddessen ist bereits ein Rettungsboot auf dem Weg zum Festland. Ein Verletzter wurde aus dem Motorraum des brennenden Wracks evakuiert und mit einer Trage auf das Boot gebracht.
Dieses Szenario wurde am Samstag bei der Bootsführerweiterbildung im Hafen Wörth so realistisch wie möglich nachgestellt. Dazu übt die Gruppe mit einem alten Baggerschiff, einer schwimmenden Stahlkonstruktion. Einsätze auf dem Festland sind Alltag für die Feuerwehren im Landkreis – doch Unfälle auf dem Wasser sind selten und gestalten sich anders.
„Bei Einsätzen im Wasser ist man immer von Booten abhängig“, stellt Andreas Magin, Leiter der Facheinheit Wasser im Landkreis, fest. Wassereinsätze müssten besser koordiniert werden. Starke Strömungen könnten schnell zum Hindernis oder gar zur Gefahr werden. „Das Schwierige ist, in solchen Situationen mit dem Boot auf dem Wasser stehen zu bleiben“, sagt Mike Schönlaub, Feuerwehrinspekteur im Kreis. Sobald bei größeren Unfällen mehrere Feuerwehren gerufen werden, übernimmt er das Kommando.
Auf einem Gewässer ist auch die Kommunikation schwieriger, dafür sind die Retter auf Funkgeräte angewiesen. „Auch hier gibt es verschiedene Standards“, sagt Magin. Rheinland-Pfalz etwa sei vergangenes Jahr auf digitale Geräte umgestiegen, während in Baden-Württemberg noch analoge Funkgeräte verwendet werden.
Zweimal jährlich finden Weiterbildungen für Einsätze auf dem Wasser statt. Dabei nehmen die Feuerwehren aller Rheinanlieger im Landkreis teil. Das sind Neuburg, Germersheim, Leimersheim, Neupotz und Wörth. Auch die DLRG aus Wörth und das THW Germersheim, sowie die Berufsfeuerwehr Karlsruhe waren bei der Übung dabei. Tritt der Ernstfall ein, werden alle umliegenden Feuerwehren aufs Wasser gerufen. Deshalb sind Abstimmung und Zusammenarbeit unerlässlich.
Einsätze auf dem Wasser kommen im Kreis Germersheim unterschiedlich häufig vor. „Es gab Jahre, in denen hatten wir keinen einzigen Einsatz“, erinnert sich der Fachbereichsleiter. Vergangenes Jahr mussten die Feuerwehren sieben Mal ausrücken. Die Ursachen sind verschieden: Ein Kanadierfahrer verunglückte im Juli 2014 bei Leimersheim tödlich. Als sich ein Ölteppich auf dem Rhein ausbreitete, musste die Feuerwehr eine Ölsperre um die Stelle herum legen. Auch für Hochwasser ist der Landkreis mit Spezialbooten gewappnet. Am Samstag wurde dazu der Abrollbehälter mit zehn Booten für den Hochwasserschutz an den Hafen gefahren. Die Boote sind dafür gedacht, verunglückte Personen zu evakuieren. Mit den Rettungsbooten werden Personen evakuiert, die Mehrzweckboote transportieren alle nötigen Hilfsmittel. Dazu gehören Pumpen und Schläuche, aber auch Kleinmaterial, das im Boot fest installiert ist.
Ein Einsatz, wie er am Samstag geübt wurde, könnte mit neun Personen angegangen werden. „Dazu zählen ein Angriffstrupp von vier Leuten, ein Schlauchtrupp und ein Wassertrupp“, sagt Stefan Bodnar, Hauptfeuerwehrmann aus Germersheim. Hinzu komme ein Einsatzleiter, der die Kommandos gibt. Oberste Priorität habe die Personenrettung. Bei größeren Einsätzen kann die Feuerwehr auf einen Pool an Fachleuten zurückgreifen. „Die Grundkenntnisse hat jeder, der mitfährt“, erklärt Mike Schönlaub. „Zusätzlich gibt es immer ein paar Spezialisten.“
Bodnar steuerte bei der Schulung eines der Rettungsboote und erklärte die Regeln im Hafenbereich. Normalerweise soll die Geschwindigkeit von fünf Kilometern pro Stunde nicht überschritten werden, „aber im Ernstfall ist das alles egal“, so Bodnar.